Donnerstag, 28 März 2024

Zahnerkrankungen gefährden Gesundheit

Studien belegen: gefährdet Herz, Gelenke, Gefäße und kann Frühgeburten verursachen.

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Foto: ©alfa27 – stock.adobe.com

Gerade in Corona-Zeiten sollte die Zahngesundheit nicht vernachlässigt werden. Denn chronische Entzündungen des Zahnhalteapparats stehen schon seit einiger Zeit im Verdacht, das Immunsystem zu schwächen und Folgeerkrankungen auszulösen. „Die Keime aus dem Mund gelangen durch den Blutkreislauf in den ganzen Körper und setzen auf diese Weise ein Entzündungsgeschehen in Gang“, erklärt die Lüdenscheider Zahnärztin Nadine Griesenbrock. Es werden Botenstoffe frei gesetzt, die die Immunabwehr stimulieren. Dieser Prozess wiederum kann einen Risikofaktor für Rheuma darstellen, das zu den Autoimmunerkrankungen gehört. Die Kombination aus Bakterien, Giften und den Stoffen, die das Immunsystem erzeugt, beschädigt zudem die Zellen an der Innenseite der Koronararterien. Lagern sich in der Folge die gefürchteten Plaques an den Wänden der Blutgefäße ab, kann dies zu koronaren Herzerkrankungen, Gefäßverschlüssen und Schlaganfällen führen. 

 

„Eine Parodontitis-Behandlung alleine kann natürlich keinen drohenden Herzinfarkt verhindern“, so die Zahnärztin weiter, „die Sanierung des Zahnfleischs kann jedoch das Risiko verringern.“ Dank der ganzheitlichen Ausrichtung ihrer Praxis hat Dr. Nadine Griesenbrock stets den Zusammenhang zwischen Entzündungsherden im Mundraum und möglichen Folgeerkrankungen im Blick. Um Rückschlüsse auf den Zustand des parodontalen Gewebes ziehen zu können, setzt Dr. Griesenbrock auf ein besonders schonendes diagnostisches Verfahren: Mit einem unkomplizierten Speicheltest kann sie binnen kurzer Zeit Veränderungen erkennen und gegebenenfalls die passende Therapie einleiten. Da kein zusätzliches Röntgenbild erforderlich ist, eignet sich der Test auch für Schwangere, die besonders häufig unter Zahnfleischbluten leiden. „Vorteil für den Patienten ist die frühzeitige Erkennung von Abbauprozessen im Parodont, lange bevor diese durch andere gängige Verfahren erfasst werden“, erklärt Dr. Griesenbrock. „Dies ist umso wichtiger, da mit gezielter Vorsorge gerade im Bereich der Parodontologie viele Probleme vermieden werden können.“

 

Speziell Patienten mit Zahnfehlstellungen sollten die Prophylaxe keinesfalls vernachlässigen – denn sie sind besonders häufig von Parodontalerkrankungen betroffen. „Das liegt daran, dass das Zahnfleisch oft schlechter anliegt als bei korrekt ausgerichteten Zähnen, da eine größere Plaqueanlagerung zumeist aufgrund der schlechteren Pflegbarkeit vorliegt, was sich wiederum negativ auf die parodontale Gesundheit auswirkt. Außerdem lassen sich gerade Zähne besser mit Zahnbürste und -seide reinigen als eng oder schief stehende.“ Im Sinne einer besseren Mundhygiene, durch die sich das Risiko für Plaquebildung und Zahnfleischentzündungen erheblich reduzieren lässt, empfiehlt die Zahnärztin eine Korrektur von Zahnfehlstellungen. Diese ist auch in fortgeschrittenem Lebensalter problemlos möglich – etwa mit einem Set von individuell angefertigten, durchsichtigen Schienen. Mit bloßem Auge sind die sogenannten Aligner kaum zu erkennen, und bis auf einen leichten Druck in den ersten Tagen ist das System fast schmerzlos. „Es bereitet den Weg zu einem formschönen Gebiss und ist bequem zu tragen, da es keine dauerhaften Befestigungen gibt. Insofern stellt es eine komfortable Alternative zur Behandlung von Patienten mit ausgewachsenem Kiefer dar.“