Hagen zeichnet sich durch seinen Ruf als Stadt der Aus- und Weiterbildung, bundesweit bedeutende Kultureinrichtungen und die zentrale Lage zwischen Wasser und Wald aus.
Zahlen & Fakten zu Hagen
Einwohner: 189.783
Somit die größte Stadt in Südwestfalen
Großstadt seit 1928
Fläche: 160,45 km²
Bevölkerungsdichte: 1183 Einwohner je km²
Stadtgliederung: 5 Stadtbezirke
Seit 2012 führt Hagen offiziell den Namenszusatz „Stadt der FernUniversität“
Partnerstädte der Stadt Hagen: Liévin (Frankreich), Montluçon (Frankreich), Bezirk Steglitz-Zehlendorf (Berlin), Bruck an der Mur (Österreich), Smolensk (Russland), Modi’in (Israel)
Partnerstadt: Seit dem 28. Juli 2001 besteht eine Städtepartnerschaft mit der französischen Stadt Gif-sur-Yvette.
Ob die Stadt Hagen nun das Tor zum Sauerland oder zum Ruhrgebiet darstellt, ist und bleibt eine Frage der Perspektive. Fest steht: Mit ihren etwa 190.000 Einwohnern ist Hagen die größte Stadt in Südwestfalen. Dennoch zeichnet sich Hagen durch eine beträchtliche Grünfläche aus – mit 42 Prozent Wald, sechs Parks, vier Flüssen und zwei große Seen. Ob Wandern, Fahrradfahren oder ein entspannter Spaziergang am Wasser – hier ist für alle Naturliebhaber etwas dabei. Die Stadt ist in fünf Stadtbezirke unterteilt: Mitte, Nord, Haspe, Eilpe/Dahl und Hohenlimburg, von denen jeder seine eigenen Höhepunkte bietet.
Ein beliebter Wanderweg in der Umgebung von Hagen ist der 3 TürmeWEG, der sich von Hagen aus durch den Stadtwald schlängelt und dabei drei Aussichtstürme miteinander verknüpft – den Bismarckturm, Kaiser-Friedrich-Turm und Eugen-Richter-Turm. Der 3 TürmeWEG gilt als der erste Premiumwanderweg im erweiterten Ruhrgebiet und wurde in den letzten Jahren zu einem Themen-Rundwanderweg weiterentwickelt, der die Aspekte Industrie, Kultur und Natur in Hagen miteinander verbindet.
Hagen genießt einen Ruf als Stadt der Aus- und Weiterbildung, und die Fernuniversität spielt dabei eine wichtige Rolle. Sie ist nicht nur die einzige staatliche FernUniversität im deutschsprachigen Raum, sondern mit über 74.000 Studierenden auch die größte Universität in ganz Deutschland. Daher ist es wenig überraschend, dass die FernUniversität Hagen bundesweit bekannt ist. Die Fachhochschule Südwestfalen hingegen ist geprägt von ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen und hat rund 11.000 Studierende.
Die Wirtschaft von Hagen wird heute maßgeblich von der Metall verarbeitenden mittelständischen Industrie sowie zunehmend vom Dienstleistungsgewerbe geprägt. Einige namhafte Unternehmen, darunter C.D. Wälzholz, Thalia Bücher und die Jürgens Gruppe, haben ihren Hauptsitz in der Stadt.
In den frühen 1980er-Jahren erlangte Hagen als das „Liverpool der Neuen Deutschen Welle“ Bekanntheit und viele bekannte Musiker und Bands dieser Musikrichtung, wie Nena, Extrabreit und die Schwestern Annette und Inga Humpe (Interview auf Seite 48), haben ihre Wurzeln in der Stadt.
Das Eat My Shorts Hagener Kurzfilmfestival bringt einmal im Jahr Hollywoodglanz nach Hagen, wenn zahlreiche berühmte Persönlichkeiten aus der Filmbranche, darunter Martin Semmelrogge, Nastassja Kinski oder Eric Roberts, der Bruder von Oscar-Preisträgerin Julia Roberts, sich die Klinke in die Hand geben und die Stadt besuchen.
Eine breite Palette an Einkaufsmöglichkeiten bieten die Rathaus Galerie, die Volme Galerie und die Fußgängerzone in der Mittelstraße/Elberfelder Straße. Dazu kommen weitere Centren und Fußgängerzonen in den einzelnen Stadtteilen, wie zum Beispiel das Fachzentrum Brand Quartier in Haspe. Für vielfältige Freizeitmöglichkeiten sorgt das Westfalenbad mit einer Gesamtfläche von 70.000 Quadratmetern, was es zu einem der größten Bäder in Nordrhein-Westfalen macht. Es bietet verschiedene Attraktionen, darunter ein Cabrio-Dach, das sich in nur acht Minuten schließen lässt, sowie einen Freizeitbereich mit einer 80 Meter langen Rutsche, beleuchtet mit spektakulären Lichteffekten und Reifen.
Kulturell betrachtet ist Hagen ein bedeutendes Zentrum in Nordrhein-Westfalen. Die Stadt beherbergt zahlreiche Museen, darunter das weitbekannte Osthaus Museum, das Emil Schumacher Museum, das Museumsquartier Hagen, das LWL-Freilichtmuseum Hagen, das Stadtmuseum Hagen und das Bunkermuseum Hagen in der Innenstadt. Einen besonderen Reiz verströmt das Wasserschloss Werdringen, dessen Geschichte bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht. Innerhalb der historischen Mauern können Besucher Fundstücke aus 450 Millionen Jahren Menschheitsgeschichte bewundern, darunter naturgetreue Nachbildungen eiszeitlicher Tiere und Dinosaurier sowie die Überreste steinzeitlicher Menschen, die in einer Höhle in Hagen entdeckt wurden.
Weitere sehenswerte und bundesweit bedeutende Kultureinrichtungen sind das Theater Hagen und das Philharmonische Orchester Hagen. Im Stadtwald am Eugen-Richter-Turm befindet sich die Volkssternwarte Hagen. Hier haben Bürger die Möglichkeit, sich über Astronomie und Meteorologie zu informieren.
Einen Besuch wert ist auch das Schloss Hohenlimburg, eine Burganlage aus dem 13. Jahrhundert. Dieses historische Wahrzeichen beherbergt ein privates Schlossmuseum zur höfischen Wohnkultur und ist eine der wenigen Höhenburgen, die nahezu im Originalzustand erhalten geblieben sind.
Es wird also deutlich: Die Stadt Hagen hat eine Fülle von Besonderheiten zu bieten. Das TOP Magazin stellt eine Auswahl der Highlights aus Kunst, Kultur, Gastronomie und Wirtschaft vor, die in Hagen entdeckt werden können.
Die beiden Seen in Hagen sind äußerst beliebt bei den Einwohnern der Stadt. Der bewaldete Hang nördlich des Hengsteysees gehört zum Ardeygebirge und bietet Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren, darunter zahlreiche Vogelarten. Ein insgesamt 6,5 Kilometer langer Fuß- und Radweg erstreckt sich entlang des Hengsteysees. Ein weiteres Highlight ist das Strandhaus am Hengsteysee, das mit seinem Restaurant und Hotel ein idealer Ort zum Erholen, stärken und erleben ist. Hier können Besucher die Auszeit am See genießen und sich verwöhnen lassen. Am Hengsteysee gibt es auch verschiedene Freizeitmöglichkeiten wie einen Bootsverleih, einen Kanu-Club und reizvolle Plätze zum Segeln.
Wer lieber einen längeren Spaziergang unternimmt, kann den Ruhrtalweg wählen, der zum Harkortsee führt. Die Südseite des Harkortsees liegt innerhalb des Stadtgebiets von Hagen und ist über Vorhalle und Brockhausen erreichbar. Zusätzlich verkehrt ein Fahrgastschiff, das Haltestellen in Herdecke und Wetter ansteuert.
In unmittelbarer Nähe des Harkortsees liegt das Wasserschloss Werdringen, dessen faszinierende Historie bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht. In dieser Epoche war dieses heutige Wasserschloss ein befestigtes Herrenhaus bzw. eine Turmburg, die im Besitz der niederen Adelsfamilie Dobbe war. In der heutigen Zeit fungiert das Wasserschloss als Museum und Veranstaltungsort.
Das Museum stellt die bislang ältesten Überreste von modernen Menschen nach der Eiszeit in Europa vor, die ein beeindruckendes Alter von bis zu 13.000 Jahren aufweisen und in der Blätterhöhle bei Hagen entdeckt wurden.
Das Schloss Hohenlimburg, das sich am südlichen Rand des Ruhrgebiets befindet, ist die einzige mittelalterliche Höhenburg in Westfalen, die größtenteils in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten geblieben ist. Diese Burg, oft als das westfälische Heidelberg bezeichnet, liegt malerisch auf dem Schleipenberg und bietet eine beeindruckende Aussicht auf das Lennetal.
Die Burganlage beeindruckt mit ihren imposanten Burgtoren, die den Zugang zur Unterburg ermöglichen. Hier kann man noch die Wirtschaftsgebäude bewundern, die aus dem 18. Jahrhundert stammen, bevor man über das Kopfsteinpflaster in die Oberburg gelangt.
Das Theater Hagen hat in seiner mehr als 100-jährigen Geschichte einen festen Platz als bedeutendes kulturelles Zentrum für Musiktheater im Ruhrgebiet erlangt. Das Repertoire des Theaters Hagen umfasst fünf Hauptbereiche: Musiktheater, Ballett, Schauspiel, Kinder- und Jugendtheater sowie Konzerte des Philharmonischen Orchesters Hagen.
Dank dieses vielfältigen Angebots zieht das Theater Hagen jährlich etwa 175.000 Besucher an und leistet damit einen entscheidenden Beitrag zur kulturellen Bereicherung und Unterhaltung im Herzen von Hagen. Es bietet Inspiration, Bildung und Freude gleichermaßen für die Einwohner der Stadt und ihre Gäste.
Ebenso findet im Theater an der Volme regelmäßig hochwertige Theaterkunst statt. Ob Komödie, Krimi oder Klassiker – das Theater an der Volme präsentiert ein abwechslungsreiches Programm, das Unterhaltung für jeden Geschmack bietet.
Das Kunstquartier Hagen ist ein Museumsviertel, das 2009 eröffnet wurde. Dieses Viertel beherbergt das erweiterte Osthaus Museum Hagen, das sich in der historischen Folkwang-Villa befindet, sowie das Emil Schumacher Museum, das aus Beton gefertigt ist und eine Glashülle aufweist. Beide Museen sind durch ein transparentes Foyer miteinander verbunden.
Im Osthaus Museum Hagen werden ständig wechselnde Zusammenstellungen aus seiner bedeutenden Sammlung präsentiert. Besonderes Augenmerk wird auf Einzelausstellungen gelegt, die den Besuchern einen aktuellen Einblick in die internationale zeitgenössische Kunst bieten.
Das Emil Schumacher Museum widmet sich dem Lebenswerk des Künstlers, der als einer der bedeutendsten Vertreter der europäischen expressiven Malerei der Nachkriegszeit gilt. Die Dauerausstellung erstreckt sich von Schumachers Frühwerk bis zu seinen großen Leinwänden aus den 90er-Jahren und umfasst eine Vielzahl von Kunstwerken, darunter Ölgemälde, Gouachen, Grafiken, Keramik und Porzellan.
Hagen hat zahlreiche Entspannungsmöglichkeiten zu bieten, sei es bei Saunabesuchen, Wellness oder Schwimmen. Im SALINUM Salzgrotte & Gesundheitsstudio können Besucher sich in einer weichen Decke eingekuschelt auf einer Relaxliege in der SALZGROTTE entspannen, umgeben von Himalaya-Salzsteinen und dem beruhigenden Plätschern des Gradierwerks.
Darüber hinaus bietet Hagen mit seinen vier Schwimmbädern – dem Erlebnisbad Hestert, dem Familienbad Hengstey, dem Richard-Römer-Lennebad und dem Westfalenbad – weitere Möglichkeiten zur Erholung und natürlich auch zum Schwimmen.
Hagen hat viele liebenswerte Aspekte, die die Stadt besonders attraktiv machen, allen voran die beeindruckende Natur. Die grüne Großstadt zeichnet sich nicht nur durch ihre ausgedehnten Waldgebiete aus, sondern auch durch mehr als 300 Kilometer Fließgewässer, die sich durch das Stadtgebiet schlängeln.
Darüber hinaus bietet Hagen eine Fülle von Wander- und Spazierwegen, darunter der Hagener Ruhrhöhenweg, der Wald- und Seeweg rund um Boele sowie der Weg zur Glörtalsperre. Diese Routen machen Hagen zu einem wahren Paradies für Wanderfreunde und Spaziergänger.
Für Outdoor-Enthusiasten gibt es in Hagen ebenfalls zahlreiche Möglichkeiten. Egal, ob E-Bike, Rennrad oder Mountainbike, in Hagen kann man eine abwechslungsreiche und atemberaubende Landschaft erkunden. Hierzu bieten sich beispielsweise der RuhrtalRadweg, die Hasper Talsperre und die Nahmertalroute ideal an.
In Hagen befindet sich das bundesweit einzigartige Bunkermuseum, das unter Denkmalschutz steht und authentisch rekonstruiert wurde, um den Besuchern einen Einblick in die Innenräume der Bunker während Kriegszeiten zu vermitteln. Das Bunkermuseum Hagen wurde im Jahr 2013 eröffnet und ermöglicht es den Gästen, die Atmosphäre vergangener Zeiten hautnah zu erleben, wenn sie die engen Quartiere der damaligen Schutzsuchenden besichtigen.
Darüber hinaus bietet das Museum Originaltechnik und eine vielfältige Sammlung von Exponaten, darunter eine echte Sprengbombe, Vorkehrungen zur Verdunkelung, Kinder-Gasschutzanzüge und Luftangriffsaufnahmen.
Mit Phoenix Hagen verfügt die Stadt Hagen auch über einen ambitionierten Basketballverein, der im Jahr 2004 gegründet wurde. Nachdem Phoenix Hagen in der Saison 2008/09 der Aufstieg in die höchste Spielklasse gelungen war, spielte der Verein acht Jahre lang in der Basketball-Bundesliga. Der größte Erfolg in dieser Zeit war der achte Platz in der Saison 2012/13 und die damit verbundene Teilnahme an den Playoffs. Nach der Saison 2016/17 musste der Club allerdings aus finanziellen Gründen aus der Basketball-Bundesliga absteigen und spielt seitdem in der 2. Bundesliga ProA. Die Heimspiele von Phoenix Hagen werden in der Ischelandhalle Arena ausgetragen.
Das Freilichtmuseum Hagen liegt im idyllischen Tal des Mäckingerbachs. Seit dem Jahr 1973 bietet es die Möglichkeit, die Geschichte des Handwerks und der Technik in Westfalen vom 18. bis zum 20. Jahrhundert hautnah zu erleben. In einer authentischen Umgebung, die häufig zum Anfassen einlädt und in der Besucher und insbesondere Familien aktiv mitwirken können, wird die Geschichte lebendig.
Fast 70 Werkstätten und Schmieden aus der Westfalen-Region wurden von anderen Orten hierher verlegt und im Tal wiederaufgebaut oder originalgetreu nachgebaut. Das Freilichtmuseum bietet Einblicke in die Techniken und Arbeiten in den Bereichen Eisen und Stahl, Druck und Papier, Holz, Lebensmittel und Genussmittel sowie Fasern, Leder und Pelze.
Seit der Saison 2020/21 spielt der Verein Eintracht Hagen in der 2. Handball-Bundesliga, nachdem er in der Saison 2020/21 aus der 3. Liga aufgestiegen ist. Seit über drei Jahrzehnten spielt die VfL-Mannschaft ununterbrochen in der zweithöchsten oder dritthöchsten Spielklasse. Die Heimspiele finden in der Krollmann Arena im Stadtteil Altenhagen im Sportpark Ischeland statt, die Platz für 3.402 Zuschauer bietet.
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