Samstag, 27 April 2024

Highlights in Olpe

Wenn man an Olpe denkt, kommt einem schnell der Biggesee in den Sinn, der als absolutes Highlight gilt und jährlich zahlreiche Touristen anlockt. Doch darüber hinaus hat die Stadt der tausend Linden noch eine Vielzahl weiterer Attraktionen zu bieten.

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Der Biggesee hat Olpe zweifellos maßgeblich geprägt. Als größte Talsperre Westfalens, die erst im Jahr 1965 errichtet wurde und mit ihren zahlreichen Buchten als die schönste gilt, hat sie entscheidend zur Entwicklung der Kleinstadt im Südsauerland beigetragen. Der Biggesee brachte den Tourismus mit sich – und somit wichtige Impulse für die gesamte Region. Kaum ein Olper würde wohl bestreiten, dass diese 20 Kilometer lange Wasserfläche einen enormen Stellenwert für die gesamte Region hat und Olpe ohne sie wohl deutlich schwieriger zu seinem heutigen Niveau gelangt wäre.

Schließlich steuern neben beruflich motivierten Aufenthalten auch viele Kurzurlauber die Kreisstadt an, um die Angebote rund um Wasser, Wandern, Radfahren und Camping zu nutzen. Die enge Verbindung zwischen der Stadt und ihrem See zeigt sich auch darin, dass der Obersee fast bis in die Altstadt hineinreicht: Zwischen dem zentralen Marktplatz und dem Ufer liegen gerade mal 300 Meter.

Neben dem Biggesee hat Olpe auch zahlreiche weitere attraktive Attraktionen zu bieten. Ein Beispiel sind die lukrativen Wintersportmöglichkeiten, die sich in Olpe eröffnen. Zwar gibt es im Sauerland noch höhere Berge, aber im Skigebiet Fahlenscheid können Abfahrten und Langlauf sowie Skiwanderungen auf etwa 600 Metern Höhe betrieben werden. Um die Schneesicherheit zu verbessern, wurden bereits vor einiger Zeit moderne Beschneiungsanlagen installiert und der Skiclub Olpe sorgt im Ortsteil Thieringhausen außerdem für maschinell gespurte Langlaufloipen.

Die Stadthalle Olpe ist ein weiteres Highlight, das eine Vielzahl von kulturellen Veranstaltungen aller Genres bietet und durch ihren einzigartigen Charme besticht. Hier werden große Theaterproduktionen von Schauspiel bis Komödie in Zusammenarbeit mit renommierten Gastspieldirektionen aufgeführt. Auch der Olper Kultursommer lockt Einheimische und Touristen gleichermaßen an und sorgt für eine lebendige Atmosphäre in der Stadt. Die beliebte Programmreihe läuft jährlich von Mai bis September/Oktober und besticht mit Highlights aus Comedy, Kabarett, Musik und anderen Angeboten.

Wenn man heute in den Stadtkern von Olpe fährt, sieht man Straßenzüge, die sorgfältig geplant wurden. Nach einem Großbrand im Jahr 1795, der die bis dahin gewachsenen Strukturen nahezu vollständig zerstörte, entwarf der kurkölnische Baumeister und Hofkammerrat Johann Adam Stahl das neue Stadtlayout auf der Grundlage des klassizistischen Formgefühls. Damals stieß er auf heftigen Widerspruch der Bürgerschaft, doch heute entspricht der aufgeräumte Eindruck des Zentrums eher dem Zeitgeist. Die vielen Bäume, die die Straßen und Plätze säumen und Olpe einst den Ruf als „Stadt der tausend Linden“ einbrachten, verleihen der City ein freundliches Gesicht.

Da Johann Adam Stahl die Mauer, die den Altstadthügel stützt, stehen ließ, prägt dieser Rest der mittelalterlichen Befestigung noch heute das Stadtbild. Einige markante Bauwerke lassen zudem das „alte Olpe“ durchscheinen, wie zum Beispiel der Hexenturm aus dem 14. Jahrhundert. Das Panneklopper-Denkmal auf dem Marktplatz erinnert hingegen an die Zeit, in der die Olper Pfannenschmiede für wirtschaftlichen Aufschwung sorgte. Zwischen 1500 und 1800 waren schmiedeeiserne Waren bis ins benachbarte Ausland begehrt. Der Zweite Weltkrieg und das NS-Regime trafen die Stadt jedoch hart – mit über 2.000 Spreng- und Brandbomben sowie zahlreichen Artilleriegranaten, die auf Olper Boden fielen. Bei Kriegsende wurden mehr als 100 von rund 1.000 Wohnhäusern zerstört. Von den ehemaligen Zwillingstürmen der Martinuskirche ragt heute nur noch einer in den Himmel. 

Angesichts der vielfältigen Katastrophen, die sich in der Stadt ereigneten, ist es kaum verwunderlich, dass einige Bräuche zum Schutz der Olper bis heute hochgehalten werden, wie zum Beispiel das Agatha-Gelübde und die Lichterprozession. Erstmals im Jahr 1665 legten die Einwohner aus Angst vor weiteren Feuerbrünsten das Agatha-Gelübde zu Ehren der Heiligen St. Agatha aus Sizilien ab. Darin geloben sie, zu befestigen, Almosen zu geben und jedes Jahr eine Lichterprozession abzuhalten. So beginnt die Stadt alljährlich Anfang Februar die „Äußere Feier“ des St.-Agatha-Festes. Die Erneuerung des Rechts erfolgt durch den Bürgermeister und die Stadtverordnetenversammlung.

Die günstige Lage an der Kreuzung zweier alter Handelsstraßen wirkte sich äußerst positiv auf die wirtschaftliche Struktur der Stadt aus. Während der Römerweg von Bonn nach Paderborn führte, verband die Eisenstraße Frankfurt mit Dortmund. Bis heute zeugen viele mittelständische Metallgießereien, Rohrziehereien, Gesenkschmieden und Armaturenfabriken von den wirtschaftlichen Ursprüngen der Stadt. Die gute Infrastruktur, insbesondere die nahe gelegenen Autobahnauffahrten, unterstützt auch in der Gegenwart das wirtschaftliche Geschehen der Kreisstadt. Ergänzt wird dies durch ein reich gegliedertes Handwerks-, Handels- und Dienstleistungsgewerbe.

Wir stellen einige der zahlreichen Highlights aus Kunst, Kultur, Gastronomie und Wirtschaft vor, die es in Olpe zu entdecken gilt. 

 

Biggesee

Der Biggesee zählt zweifellos zu den beliebtesten Ausflugszielen nicht nur in Olpe, sondern im gesamten Sauerland. Als einer der größten Stauseen Deutschlands spielt er eine bedeutende Rolle bei der Regulierung des Wasserstands in den Flüssen Ruhr, Lenne und Bigge. Zudem versorgt er Teile des Ruhrgebiets mit Wasser. Die künstlich angelegte Biggetalsperre wurde zwischen 1956 und 1965 errichtet. Mit ihrer imposanten Größe und den vielfältigen Freizeitmöglichkeiten zieht die Biggetalsperre Besucher aus allen Regionen an. Insbesondere Wanderungen und Fahrradtouren entlang des Sees erfreuen sich während der Sommermonate großer Beliebtheit.

 

 

Altes Lyzeum

Das alte Lyzeum in Olpe zählt zweifellos zu den imposantesten Gebäuden der Kreisstadt. Im vergangenen Jahr feierte das Gebäude sein 110-jähriges Jubiläum und kann auf eine wechselhafte Geschichte zurückblicken. Heutzutage ist das alte Lyzeum ein unverzichtbarer Ort der Begegnung und Kommunikation. Es bietet den Bürgerinnen und Bürgern von Olpe, Vereinen, Verbänden und Gruppierungen jeglicher Kunst, die in sozialer, kultureller oder anderer gesellschaftlicher Funktion aktiv sind, einen wichtigen Treffpunkt. Seit 1972 dient das Lyzeum außerdem als Musikschule und trägt zur Förderung musikalischer Bildung bei.

 

 

Naturpark Sauerland Rothaargebirge

Der Naturpark Sauerland Rothaargebirge erstreckt sich über eine Fläche von 3.830 Quadratkilometern und ist somit nicht nur der größte Naturpark in Nordrhein-Westfalen, sondern zählt auch zu den größten Naturparks Deutschlands. Neben dem Kreis Olpe erstreckt er sich über den Märkischen Kreis, den Kreis Siegen-Wittgenstein und den Hochsauerlandkreis. Der Naturpark beeindruckt mit seinen grünen Tälern, bewaldeten Höhenzügen und einer Vielzahl von Talsperren. Er bietet erstklassige Wanderwege, die eine breite Palette an Wandermöglichkeiten und Nordic-Walking-Routen bieten.

 

 

St.-Martinus-Kirche

Im Ortszentrum befindet sich die neugotische Pfarrkirche St. Martinus, die nach einem Brand durch Brandstiftung im Jahr 1907 wiederaufgebaut wurde. Im letzten Kriegsjahr 1945 erlitt einer der Türme der Kirche schwere Schäden. Der Turm wurde nicht wiedererrichtet, jedoch ist der Rest des Turmes noch sichtbar, um an das Ereignis zu erinnern.

Die denkmalgeschützte Kirche beherbergt eine beeindruckende Klais-Orgel mit 2.758 Pfeifen und 41 Registern. Vor dem Nordportal der römisch-katholischen Pfarrkirche wurde im Jahr 1979 die Agatha-Säule errichtet. Diese zwei Meter hohe Steinsäule ist mit einer lebensgroßen Figur der Heiligen Agatha geschmückt

 

 

Kornbrennerei Kemper 

Die Kornbrennerei J.J. Kemper wurde im Jahr 1793 gegründet und zählt somit zu den ältesten Kornbrennereien in Deutschland. Qualität, Tradition und Zukunft sind bis heute zentrale Werte des Unternehmens. Die Brennerei befindet sich in der Nähe der Stadthalle Olpe und bietet eine vielfältige Auswahl an Spirituosen wie Whisky und Gin sowie eine breite Palette an deutschen und internationalen Weinen an.

 

 

Valentinskapelle

Direkt am Ufer der Biggetalsperre befindet sich die Valentinskapelle, die im Jahr 1725 erbaut wurde und Besuchern sowie Betenden täglich offensteht. Sie wurde zu Ehren des heiligen Märtyrers Valentin, Bischof von Terni, errichtet. Im Laufe der Zeit verfiel die Kapelle immer mehr, bis sie 1975 durch eine eigens dafür gegründete Bürgerinitiative neu aufgebaut wurde. Diese Initiative setzt sich weiterhin für den Empfang der Kapelle ein und feiert jedes Jahr am Gedenktag des heiligen Valentin eine Messe in der Kapelle.

 

 

Hexenturm

Durch den Stadtbrand im Jahr 1795 wurden die meisten Teile der Stadtmauer in Olpe zerstört oder später abgerissen, um Platz für Neubauten zu schaffen. Der Hexenturm ist der einzige von vier Rundtürmen, der in die Stadtmauer integriert und erhalten geblieben ist. Er wurde im 14. Jahrhundert erbaut und ist heute das älteste erhaltene profane Gebäude der Stadt. Obwohl sein Name darauf hindeutet, dass in ihm „Hexen“ gefangen gehalten wurden, konnte dies nicht nachgewiesen werden. Heutzutage kann das historische Turmzimmer im Hexenturm von Institutionen und kleineren Vereinen gemietet werden.

 

 

Marktplatz mit dem
Pannenklöpper-Denkmal

Nach dem zweiten großen Stadtbrand im Jahr 1795 wurde der Olper Marktplatz vollständig neu gestaltet. In den 1990er-Jahren wurde er im Rahmen eines Wettbewerbs nach dem Entwurf des Architekturbüros Heiermann aus Köln umgestaltet.

Um die einstige Bedeutung der Schmiede für die Region zu symbolisieren, ließ die Stadt Olpe im Jahr 1982 das Pannenklöpper-Denkmal auf dem Marktplatz errichten. Der Entwurf stammt vom Künstler Karl-Heinz Klein aus Düsseldorf. Drei Bronzeplatten betonen die historische Wichtigkeit des Schmiedehandwerks.

 

 

Stadtbefestigung Olpe

Im Jahr 1311 wurde die historische Stadtmauer errichtet, als der Stadt die Stadtrechte verliehen wurden. Einige Teile dieser Mauer sind bis heute erhalten geblieben und stehen unter Denkmalschutz. Sie bestehen aus Bruchsteinmauern, die durch Treppen und Türme in unregelmäßigen Abständen unterbrochen werden. Sowohl die Mauern als auch die Türme und Treppen sind aus Grauwacke gefertigt. Die Stadtmauer verläuft südlich der Kirche St. Martinus entlang des Altstadthügels von Südwesten nach Nordosten. Neben den beiden Stadttoren ist auch der sogenannte Hexenturm erhalten geblieben.

 

 

Agatha-Gelübde

Olpe feiert gemäß einem uralten Brauch das Fest der heiligen Agatha. Im 17. Jahrhundert war die Verehrung der heiligen Agatha im Sauerland sehr lebendig. Die Tradition, die heilige Agatha als Schutzpatronin gegen Feuergefahr anzurufen, hat in Olpe eine lange Geschichte. Das Agatha-Gelübde wurde erstmals 1665 in Olpe abgelegt. Nachdem die Stadt im Mittelalter von verheerenden Bränden heimgesucht wurde, wandten sich die Bürger von Olpe an die Schutzpatronin und versprachen, zu fasten, Almosen zu geben und jedes Jahr eine Lichtprozession abzuhalten. Daher gilt der 5. Februar gemäß alter Tradition als Fasten- und Abstinenztag.

 

 

Olper Bracke

In Olpe gibt es sogar eine eigene Hunderasse, die in ihren Ursprüngen sehr alt ist. Die Olper Bracke ist nur hier in ihrer ursprünglichen Form anzutreffen. Bracken sind ausgezeichnete Jagdhunde, die das Wild aufspüren, mit lautem Bellen verfolgen und es dem Jäger in weiten Bögen zutreiben. Diese eleganten und dennoch kräftigen Hunde haben kurzes Fell mit einer weißen Brust, einem schwarzen Rücken sowie braunen Beinen und Ohren. Ein Brackenclub, der vor mehr als 120 Jahren gegründet wurde, kümmert sich um den Erhalt dieser einzigartigen Hunderasse, auch wenn die traditionelle Jagdpraxis heutzutage kaum noch ausgeübt wird.

 

 

Stadthalle Olpe

Die Stadthalle Olpe ist eine besondere Spielstätte für Kulturveranstaltungen aller Genres und besticht durch ihren einzigartigen Charme. Hier werden große Theaterproduktionen von Schauspiel bis zur Komödie in Zusammenarbeit mit renommierten Gastspieldirektionen aufgeführt. Zudem finden Opern, Operetten und Musicals mit namhaften Ensembles in aufwendiger Ausstattung statt. Die Stadthalle bietet auch Veranstaltungen aus der Kabarett- und Comedyszene an. Hier kann nahezu alles auf die Bühne gebracht werden.

Darüber hinaus stellt die Stadthalle Olpe mit insgesamt vier Räumlichkeiten unterschiedlicher Größe eine vielseitige Auswahl an Veranstaltungsmöglichkeiten bereit. Von Antikmärkten über Firmen- und Produktpräsentationen bis hin zu Verbrauchermessen ist alles möglich.

 

 

Geschichtsbrunnen

Der Geschichtsbrunnen befindet sich auf dem Kurkölner Platz in Olpe. Er besteht aus massiven Bronzeplatten, auf denen die wechselvolle Vergangenheit der Stadt Olpe anhand von Bildern der bedeutendsten Ereignisse und Persönlichkeiten aus dem Stadtgebiet dargestellt wird. Zusätzlich sind Porträts von Persönlichkeiten der Stadt zu sehen. Der Brunnen ist mit Wappentafeln versehen, die auf Kurköln, die Stadt Olpe, den Kreis Olpe und das Bundesland Nordrhein-Westfalen verweisen. Der renommierte Bildhauer Karl-Heinz Klein aus Düsseldorf entwarf den Brunnen, der im Jahr 1998 eingeweiht wurde.