Freitag, 19 April 2024

Körper und Geist in Einklang bringen

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(© BillionPhotos.com – stock.adobe.com)

Abschalten und Energie tanken
Der Arbeitstag war lang, zum Einkaufen bleibt keine Zeit und zu Hause ist noch jede Menge zu tun. Bloß nicht an die Weihnachtszeit, den Geschenke-Einkauf und die nervige Parkplatzsuche denken! Lässt sich Stress nicht vermeiden, kann eine Auszeit helfen. Diese wird jedoch viel zu häufig hintenangestellt. Wer ausgepowert, dazu noch müde und lustlos durch die kalte Jahreszeit geht, sollte sich und seinem Körper eine Extra-Portion Aufmerksamkeit schenken, um nötige Entspannung zu finden sowie Leistungsfähigkeit und Widerstandskraft zu stärken.

Neben einer vitaminreichen Ernährung und Bewegung an frischer Luft haben Winterdepressionen kaum eine Chance. Der tägliche Spaziergang kurbelt den stimmungsaufhellenden Nervenbotenstoff Serotonin an und aktiviert das Hormon Melatonin, das für entspannten Schlaf sorgt. Ausreichend Licht füllt außerdem die Speicher mit Vitamin D auf. Das Knochenvitamin spielt für die Muskelfunktion und das Immunsystem eine wesentliche Rolle und hilft, aktiv und gesund zu bleiben. Wechselduschen und Saunagänge härten zudem ab und bringen Körper und Geist in Einklang sowie neue Energie für den Alltag.

Den Alltagsstress vergessen
Gerade die Wintermonate eignen sich ideal für eine kleine Auszeit. Erholsame Stunden versprechen Thermalbäder, Wellness-Tempel sowie Bade- und Saunalandschaften. Wahre Wunder kann ein Saunabesuch bewirken, der den Alltagsstress im Nu vergessen lässt. Denn schon mit dem ersten Schwitzgang lösen sich Verspannungen und Muskeln werden stärker durchblutet. Saunieren entspannt und stärkt gleichzeitig den Organismus.

Aufgüsse mit ätherischen Ölen stimulieren dabei Körper und Seele: Eukalyptus und Pfefferminze sorgen für ein Durchatmen, Vanille vermittelt Geborgenheit, Zitronen- und Orangenöl bringen den Kreislauf in Schwung. Sandelholz und Amber wirken aphrodisierend, während Lavendel den beruhigenden Effekt verstärkt. Ob fruchtige Essenzen, Gewürze oder Kräuter – duftige Zusätze sind eine Wohltat für die Sinne, die Atemwege, das vegetative Nervensystem und für die Haut. Pure Verwöhnung für die Körperhülle ist ein Honig-Aufguss. Hierbei wird der Body nach einer kurzen Aufwärmphase mit Bienenhonig – wirkt hautreinigend, -straffend, -nährend und stoffwechselanregend – eingerieben. Wer auf desinfizierende, schweißtreibende und entschlackende Wirkung setzt, entscheidet sich für einen Salzaufguss und reibt seinen Körper mit grobem Meersalz ab, das gleichzeitig für ein Peeling sorgt.  

Finnische Sauna ist der Klassiker
So unterschiedlich die Wirkung der ätherischen Öle und Aufgüsse, so speziell sind auch die Effekte von verschiedenen Sauna-Bauweisen. In einer Lehm-Sauna beispielsweise herrscht ein extrem trockenes Klima von über 90 Grad Celsius. Lehm bindet die Luftschadstoffe und entgiftet dadurch die Raumluft. Neben einer trockenen Hitze genießen Saunagäste eine äußerst reine Luft. Die Lehmsauna ist aber auch bekannt für ihre vorbeugende Wirkung gegen Allergien und chronische Erkrankungen.
Der Klassiker unter den Sauna-Arten ist die finnische Sauna. Typisch ist die hohe Temperatur, die zwischen 80 bis 100 Grad Celsius liegt und die geringe Luftfeuchtigkeit, die etwa 10 bis 30 Prozent beträgt. Das heiße und trockene Klima öffnet die Poren und kitzelt den Schweiß aus dem Körper. Eine mildere Variante ist die Bio-Sauna. Im „feuchten Warmluftbad“ bei Temperaturen von 50 bis 60 Grad Celsius lässt es sich prima abschalten, ohne den Kreislauf zu stark zu belasten. Überdies sind Rheumatiker hier besonders gut aufgehoben, da das schonende Saunieren Schmerzen lindert. Die älteste und heißeste ist die Erd-Sauna. Ein Holzofen sorgt für Temperaturen bis zu 130 Grad Celsius, wobei die Luftfeuchtigkeit sehr gering ist. Der Kreislauf kommt hier richtig in Schwung, so dass sich der Saunagast fit und gestärkt fühlt.

Schönheitskur im Hamam
Seinen Ursprung im alten römischen Reich hat das Dampfbad. Hier saunierten schon die Römer bei Temperaturen von 40 bis 55 Grad Celsius. Die Luftfeuchtigkeit erreicht bis zu 100 Prozent, und der Wasserdampf hat sogar heilende Eigenschaften, da er sich äußerst positiv auf die Gesundheit auswirkt. Die Atemwege werden richtig durchgepustet und die Haut ist samtig weich.

Aus dem arabisch-türkischen Raum kommt das Hamam – eine wahre Wellness-Oase. Sie verzaubert wie in Tausendundeiner Nacht und verwöhnt die Sinne bei angenehmen 40 bis 50 Grad Celsius. Hier steht zudem eine echte Schönheitskur auf dem Plan, inklusive Einseifung des Körpers, Peeling und Massage.

Individuelle Massagen und entspannende Bäder in den Wohlfühl-Tempeln und Saunalandschaften bringen weitere Streicheleinheiten für Körper und Seele. Speziell abgestimmte Gesichts- und Körperbehandlungen im Beautybereich lassen Gäste zudem neu erstrahlen und geben das Gefühl „wie neugeboren“ zu sein. Hochwertige Kosmetiklinien mit wertvollen Inhaltsstoffen runden das Wellness-Feeling ab.

 

Richtig saunieren!
Dann wird die Sauna zur Gesundheitsoase

 

Nur nicht übertreiben | Der Wechsel von kalt auf warm aktiviert das Immunsystem, stärkt die Abwehrkräfte und stabilisiert den Kreislauf. Doch nie zu lange in der Sauna bleiben und zwischen den Saunagängen für genügend Ruhephasen sorgen! Anfänger starten am besten in einer milden Sauna bei 50 bis 60 Grad.

Kurz und heiß schwitzen | Der erste Gang sollte ungefähr zehn bis zwölf Minuten dauern, der zweite und ein möglicher dritter nicht mehr als 15 Minuten. Devise: Lieber kurz und heiß als lauwarm und lang.
 
Richtige Position einnehmen | Die Rückenlage ist die beste, weil der Körper in einer Temperaturzone bleibt. Oder sitzen und die Beine anziehen. Um den Kreislauf in Schwung zu bringen, gegen Ende des Saunaganges langsam wieder aufsetzen und in tiefere Saunagefilde herunterrutschen. So wird der Körper auf den Wechsel zur Kälte und das Aufstehen vorbereitet.

Aufguss stets zum Ende | Zum Schluss des Saunagangs einen Aufguss mitmachen! Da der Wassergehalt in der Luft bei jedem Aufguss um 50 Prozent ansteigt, bekommt der Körper einen zusätzlichen Hitzereiz. Mit dem Handtuch sollte übrigens erst gewedelt werden, wenn sich der Dampf schon verteilt hat. Nicht kurz vor dem Aufguss in die Sauna gehen!

Immer kalt abduschen | Nach dem Saunagang an der frischen Luft bewegen und kalt abduschen – und zwar nicht zu hastig! Den Duschstrahl vom rechten Fuß, übers Bein bis hin zum Arm und dann zur linken Körperseite hinüberführen. Als letztes die Herzregion abduschen. Nach dem letzten Saunagang auf Seife oder Duschgel verzichten! Das trocknet die Haut aus und bringt ihren Säureschutzmantel aus dem Gleichgewicht. Eine fetthaltige Körpercreme auftragen.
 
Für Ruhephasen sorgen | Dem Körper nach jedem Saunagang Ruhe gönnen – und zwar eine Erholungsphase von mindestens 20 Minuten. Danach ein bis zwei weitere Saunagänge absolvieren, stets gefolgt von Bewegung, kalter Dusche und Ruhephase.

Ausreichend Zeit nehmen | Für einen Besuch in der Sauna genug Zeit einplanen! Für drei Saunagänge rund zwei Stunden veranschlagen. Um von den positiven Effekten zu profitieren, sollte regelmäßig – mindestens einmal pro Woche, am besten jedoch zweimal wöchentlich – ein Saunabesuch erfolgen.

Trinken nicht vergessen | Wer viel schwitzt, verliert viel Flüssigkeit. Den Verlust durch reichliches Trinken – idealerweise Wasser und Saftschorlen – nach dem Saunagang ausgleichen! Alkohol ist tabu, er belastet den Kreislauf.


Vorsicht: Wird es beim Aufguss zu heiß, weiter nach unten setzen. Wer sich unwohl fühlt, sollte die Saunakabine verlassen. Nicht mit vollem Magen in die Sauna gehen, um Kreislaufprobleme zu vermeiden. Auch wenn es Überwindung kostet: Das kalte Abduschen ist besonders wichtig. Bei Erkältungen und Fieber nicht in die Sauna gehen. Und wer an Herz-Kreislauf-Erkrankungen leidet, sollte vor dem Saunabesuch einen Arzt befragen.