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die Krankheit der 1.000 Gesichter
(© divanovskaya_nv – stock.adobe.com)
Multiple Sklerose (kurz: MS) ist eine chronische Entzündung des zentralen Nervensystems und betrifft das Rückenmark und Gehirn, inklusive Sehnerv. Bei Multipler Sklerose handelt es sich um eine sogenannte Autoimmunerkrankung, also um eine Fehlsteuerung des Immunsystems, durch die Abwehrzellen fälschlicherweise das körpereigene Gewebe angreifen. Zusätzlich werden Strukturen des zentralen Nervensystems angegriffen und zerstört.
MS ist bislang nicht heilbar, der Krankheitsverlauf kann jedoch in der Regel durch Medikamente verlangsamt und abgeschwächt werden. Multiple Sklerose ist also nicht zwangsläufig tödlich und auch nicht ansteckend. Meistens beginnt die Krankheit im frühen Erwachsenenalter. Die Erkrankung verläuft sehr individuell, weshalb der Verlauf nur schwer abzuschätzen ist und über die Jahre eine andere Form annehmen kann. Die Erkrankung verläuft oft in Schüben, die Symptome sind vielfältig und häufig belastend für die Betroffenen. Typische Beschwerden sind beispielsweise Seh- und Gefühlsstörungen, rasche Ermüdbarkeit, Schmerzen oder Lähmungen.
Die konkrete Ursache von MS ist immer noch ungeklärt. Jedoch wird angenommen, dass verschiedene Faktoren bei der Auslösung der Erkrankung eine Rolle spielen und dafür mehrere Bedingungen zusammentreffen müssen. Neben genetischen Faktoren gehören dazu wahrscheinlich auch Umweltfaktoren wie Rauchen, niedriges Vitamin D, die Ernährung oder Infektionen. Multiple Sklerose tritt bei Familienmitgliedern häufiger auf, allerdings gibt es keine direkte Vererbung der Erkrankung – vererbt werden kann nur die Neigung, MS möglicherweise zu bekommen.
Weltweit leiden schätzungsweise mehr als zwei Millionen Menschen an MS, davon alleine mehr als 200.000 in Deutschland. Am häufigsten tritt die Krankheit in Europa und Nordamerika auf. Dabei ist es in den letzten Jahrzehnten zu einer Zunahme der MS-Diagnosen gekommen.
In den meisten Fällen tritt Multiple Sklerose im frühen Erwachsenenalter zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr auf, allerdings manchmal auch im Kindes- und Jugendalter und in seltenen Fällen im höheren Erwachsenenalter.
Bei der nicht schubförmigen MS (primär progrediente Form) beginnt die Krankheit meistens erst nach dem 40. Lebensjahr.
Von der am häufigsten verbreiten Verlaufsform, der schubförmig remittierenden MS, sind Frauen zwei- bis dreimal häufiger betroffen als Männer. Bei der primär progredienten Verlaufsform hingegen sind Männer und Frauen in etwa gleich häufig betroffen.
Der Verlauf bei einer MS-Krankheit kann sehr unterschiedlich und individuell sein. So gibt es keine einheitliche Verlaufsform, die auf jeden Patienten zutrifft. Wie lange ein MS-Schub anhält und wann der nächste Schub kommt, ist ebenfalls nicht vorhersehbar.
Multiple Sklerose wird auch als „Krankheit der 1.000 Gesichter“ bezeichnet. Das liegt daran, dass das Beschwerdebild sehr vielfältig ist (je nachdem, welche Nervenstrukturen von der Schädigung betroffen sind) und die Erkrankung je nach Phase und Person unterschiedlich verläuft.
Die Symptome treten meistens schubweise auf: Bei den Betroffenen wechseln sich daher Phasen guter Gesundheit mit akuten Schüben ab. Es gibt übrigens keine spezifischen Krankheitszeichen, die das Vorliegen von MS beweisen. Jedoch deuten bestimmte Symptome und der schubförmige Verlauf bei jungen Erwachsenen auf eine MS hin.
Die Beschwerden können durch Erschöpfung, Aufregung, Angst und Stress verstärkt werden. Außerdem können die typischen Symptome durch starke Hitze vorübergehend verschlimmert werden, was auch als „Uhthoff-Phänomen“ bezeichnet wird.
Aufgrund des vielfältigen Beschwerdebildes ist eine Multiple Sklerose nicht einfach zu diagnostizieren. Einige der Symptome können auch andere Ursachen haben. Falls Verdacht auf eine MS besteht, sollten Betroffene zuerst den Hausarzt aufsuchen, der bei Bedarf an einen Facharzt (meistens an einen Neurologen) überweist.
Die Symptome einer MS treten bei den meisten Betroffenen in Schüben auf. Ein Schub kann in unterschiedlichen Symptomen auftreten. Von einem MS-Schub spricht man, wenn nach mehr als 30 Tagen nach dem Beginn des letzten Schubs neue oder bekannte Symptome auftreten, die für mindestens 24 Stunden anhalten und die nicht durch eine Änderung der Körpertemperatur (Uhthoff-Phänomen) oder eine Infektion zu erklären sind. Die Dauer eines MS-Schubs ist unterschiedlich. Mal klingen die Beschwerden nach einigen Stunden wieder ab, manchmal aber auch erst nach einigen Tagen oder Wochen.
Eine Multiple Sklerose ist aktuell noch nicht heilbar. Allerdings können Medikamente den Verlauf der Erkrankung verlangsamen und abschwächen. Mit verschiedenen Behandlungen können die Beschwerden eingedämmt werden. Die Therapie wird individuell auf den jeweiligen Patienten und dessen Krankheitsverlauf abgestimmt.
Schubtherapie: Die Schubtherapie dreht sich um die Behandlung eines akuten Schubs. Dabei werden hauptsächlich entzündungshemmende Medikamente wie Kortison eingesetzt.
Basistherapie: Bei der Basistherapie (Immuntherapie) geht es darum, den Verlauf von MS zu beeinflussen. Dies geschieht durch die längerfristige Anwendung bestimmter Medikamente (Immuntherapeutika).
Symptomatische Therapie: Mit der symptomatischen Therapie lassen sich Beschwerden wie Erschöpfung, Muskelkrämpfe oder Darmentleerungsstörungen lindern. Neben entzündungshemmenden Medikamenten kommt hier zum Beispiel auch die Physiotherapie zum Einsatz.
Rehabilitationsverfahren: Bei der Rehabilitation werden die Patienten bei der Rückkehr ins soziale und berufliche Leben unterstützt. Dazu gehören unter anderem Physiotherapie, Ergotherapie oder Psychotherapie.
Von Partnerschaft über Sozialleben bis zum Beruf – Multiple Sklerose kann alle Bereiche des Lebens betreffen und die Betroffenen und ihre Angehörigen vor Herausforderungen stellen. Dennoch ist ein selbstbestimmtes Leben trotz der Krankheit weiterhin möglich. Betroffene sollten weiterhin so aktiv wie möglich bleiben, wie es die Erkrankung ermöglicht – dabei aber natürlich die eigenen Belastungsgrenzen kennen und akzeptieren. Außerdem sollte die Ernährung angepasst werden. So kann Vitamin D laut Experten sehr hilfreich für Betroffene sein.
Zusätzlich können die angesprochenen Behandlungsmöglichkeiten dabei helfen, die Lebensqualität trotz der Erkrankung hochzuhalten.
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